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PATIENCE

Projekt SPEKTRALE 11 - Kunst und Wissenschaft
TH Wildau, Land Brandenburg, 2024

Bodenmosaik auf Betonplatte
Material: Türblätter, Schrankwände, Sperrholz, 18 m x 3 m



Das Mosaik wurde auf einem lang gestreckten, von Schotter umgebenen, vorgefundenen Betonsockel vor einem Fabrikgebäude der ehemaligen Lokomotivfabrik Wildau ausgelegt. Es soll das Ausstellungsthema der “Spektrale 11“ in Wildau zwischen Wissenschaft und Kunst, Kultur und Migration, Natur und Klima künstlerisch reflektieren. Gesammelte Holzelemente wie alte Türblätter aus Vollholz oder mit Wabenfüllung, Sperrholzplatten, beschichteten Schrankwänden aus Spanplatten wurden zersägt und zu einem Puzzle nach den Maßen des Sockels zusammengefügt.
Unter den verwendeten Ornamenten finden sich geometrische Konstruktionsprinzipien mehrerer Kulturen und Zeiträume, die sich darin ähneln, dass sie sich unendlich fortsetzen lassen ohne einen Rapport zu bilden: die modernen Penrose- und Einstein-Parkettierungen (1974 und 2023) begegnen dem persischen Girih-Ornament (12.Jh.), welche verblüffende mathematische Parallelen aufweisen, und dem chinesischen Geduldspiel Tangram (8.Jh. v.Chr.) sowie dem Goldenen Schnitt, welcher Natur, Mathematik und Kunst seit der griechischen Antike zusammenführt.
Die Muster fließen ineinander und verschmelzen zu einer Gesamtstruktur (Hypermuster), in welcher mal das eine mal das andere Muster auftaucht um sich dann wieder aufzulösen. In den übergängen zwischen den Musterfragmenten entstehen unsymmetrische, polygonale Formen, die wie das Krakelee eines ausgetrockneten Bodens die entropische Zersplitterung in unzählige Einzelteile fortführen. Das lange Mosaik-Rechteck in Wildau zeigt sozusagen einen Ausschnitt aus einer unendlichen Ausdehnung, die man gedanklich fortsetzen kann...