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IRRLÄUFER (Erratiker)

Projekt Erratiker. Baitz, 2015


Sperrholz, Räder, Fotos, blaue Farbe, 180x 180 x 180cm

Irrläufer ist eine rollende Installation auf Rädern. Sie stellt einen "zerknüllten Raum" dar, der mit dem Thema Luftspiegelung spielt.
Die kristalline Form wurde aus einem Würfel entwickelt. Seine zahlreichen Flächen sind mit Detailfotos einer stereotypen DDR-Wohnsiedlung der 70er Jahre kollagiert und mit himmelblauer Farbe bemalt, so dass die Illusion einer Spiegelung vorgetäuscht wird.

Auf Rädern rollt der Irrläufer durch die Landschaftswiesen bei Baitz, an einem Seil gezogen. Dort, bei den Endmöränen des Baruther Urstromtals, gesellt er sich zu den Findlingen der Eiszeit, die vom Eis aus Skandinavien nach Brandenburg importiert wurden. Er wird selbst zu einem Erratiker, welcher - aus seinem Zusammenhang gerissen und umherirrend - die brandenburgische Landschaft nach Herkunfts- und Ankunftsort befragt.
Der Körper wirkt in den Belziger Landschaftswiesen wie ein Fremdkörper, eine irritierende Fata Morgana, die dort nicht hingehört. Denn es ist nirgends eine Bebauung zu sehen. Die reale Wohnsiedlung "Klinkengrund", in der die Fotos aufgenommen wurden, liegt 5km Luftlinie entfernt in der nahe gelegenen Kleinstadt Bad Belzig.

Im Laufe des Projekts ERRATIKER emigriert der Irrläufer von seinem Ursprungsort in Bad Belzig in die Landschaftswiesen bei Baitz. Dort findet er im schwarzen, abstrakten Inneren eines Metallcontainers seine geistige Heimat.

Der Irrläufer wurde von Kunstpflug e.V. im Rahmen des skandinavisch-deutschen Kunstprojekts ERRATIKER außerhalb des Dorfes Baitz im Hohen Fläming, Land Brandenburg realisiert. Leitung: Otmar Sattel und Susken Rosenthal
Weitere Informationen unter Kunstpflug e.V., Projekt ERRATIKER